„Luftnotlage (Full Emergency), Flugzeug meldet Abgase in der Kabine, mehrere Personen betroffen mit Übelkeit, Atemnot und Erbrechen“. So lautete die Alarmierung für die rund 80 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst am vergangenen Sonnabend, 26. Oktober 2019, um 18.05 Uhr. Die Blaulichtfahrzeuge setzten sich in Bewegung zum Flughafen, um dort Hilfe zu leisten. Am Unfallort angekommen galt es, eine Vielzahl von verletzten Personen aus dem Gefahrenbereich zu retten, die Patienten anschließend medizinisch zu versorgen und sie fiktiv den umliegenden Kliniken zuzuführen. Zum Glück war dies nur eine Einsatzübung unter möglichst realistischen Bedingungen.
Eine
Übung dieser Art sieht die Internationale Zivilluftfahrt Organisation
(ICAO) und die Vorschriften der European Union Aviation Safety Agency
(EASA) in regelmäßigen Abständen vor, damit die Betriebssicherheit für
die Nutzer und Passagiere weiterhin gewährleistet ist. Ziel der Übung
ist es, die Zusammenarbeit zwischen dem Betreiber und Berufsfeuerwehr,
Freiwillige Feuerwehren, Hilfsorganisationen und Behörden im Rahmen der
Gefahrenabwehr zu trainieren.
„Der Einsatz wurde innerhalb von
ca. 90 Minuten erfolgreich abgearbeitet. Im Rahmen der Übung wurde ein
Konzept zur Abarbeitung eines sogenannten „Massenanfalls von Verletzten“
(MANV) auf die Umsetzung unter realitätsnahen Bedingungen erprobt. Auch
das Zusammenspiel mit allen beteiligten Hilfsorganisationen, Behörden
und dem Flughafenbetreiber wurde hier erneut überprüft. Wir haben
mehrere Übungsbeobachter aufgestellt. So ist es uns nun im Nachgang
möglich, etwaige Anpassungsbedarfe unserer Konzepte zu erkennen und
anschließend im Rahmen einer Überarbeitung umzusetzen“ so Marco Lihring,
Übungsleiter der Feuerwehr und zuständig für die Planung von
Sonderlagen bei der Feuerwehr Lübeck.
Die Freiwillige Feuerwehr
übte bereits im März dieses Jahres im Rahmen einer Bereitschaftsübung
auf dem Flughafen und festigte so erneut die Zusammenarbeit mit der
Flughafenfeuerwehr.
Flughafengeschäftsführer Prof. Jürgen Friedel
bestätigt den erfolgreichen Ablauf der Übung und die gute
Zusammenarbeit der verschiedenen Beteiligten: „Ein professionelles
Krisenmanagement ist eine der wichtigsten Grundlagen für die
Wiederaufnahme des Linien- und Charterverkehrs in Lübeck ab Frühjahr
2020. Intern konnten wir die Übung nutzen, unser Krisenmanagement zu
prüfen und möglichen Optimierungsbedarf zu erkennen.“ Die Übung zeigt,
dass die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Organisationen gut
funktioniert hat und auch, dass gezielte, regelmäßige gemeinsame Übungen
und Abstimmungen zur idealen Einsatzvorbereitung erforderlich sind.
„Auch für unsere neuen Kollegen der Flughafen-Feuerwehr und für den
internen Krisenstab hatte das Notfall-Training den gewünschten
erfolgreichen Effekt“, so Friedel.