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Obama an Biden: «Jetzt ist deine Zeit»

Joe Biden auf den Stufen des US-Kapitols. Foto: J. Scott Applewhite/AP/dpa
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Deutschland & Welt. In den USA hat in diesen Minuten die Zeremonie der Amtseinführung von Joe Biden als 46. Präsident der USA begonnen. Während mehrere seiner Amtsvorgänger unter den Gästen sind, hat sich Donald Trump bereits auf den Weg nach Florida gemacht.

Washington (dpa)

In Washington läuft zur Stunde die Amtseinführung von Joe Biden als neuer US-Präsident. Kamala Harris wurde als erste Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten vereidigt.

Die Supreme-Court-Richterin Sonia Sotomayor nahm der 56-Jährigen an der Westseite des US-Kapitols in Washington den Amtseid ab, kurz bevor Joe Biden als Präsident vereidigt werden solle.

Kurz vor seiner Vereidigung hatte Biden noch aufmunternde Worte von seinem einstigen Chef Barack Obama erhalten. «Glückwünsche an meinen Freund, Präsident Joe Biden. Jetzt ist deine Zeit», schrieb der Ex-Präsident bei Twitter. Biden war acht Jahre lang Vizepräsident während Obamas Amtszeit. Er selbst schrieb bei Twitter: «Es bricht ein neuer Tag an in Amerika.»

In seiner ersten Ansprache als US-Präsident will Biden die Amerikaner zu Eintracht nach der polarisierenden Amtszeit von Donald Trump aufrufen. «Wir erwarten nicht, dass die Leute über Nacht zusammenkommen. Wir wissen, dass es ein gespaltenes Land ist», räumte die künftige Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Mittwoch im Nachrichtensender CNN ein. Aber Biden hoffe, dass es ein Moment sei, eine neue Seite aufzuschlagen und mit mehr Einheit voranzugehen.

Der ehemalige US-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle auf dem Weg zur Amtseinführung von Joe Biden. Foto: Melina Mara/Pool The Washington Post/AP/dpa

Die traditionelle Ansprache nach Bidens Vereidigung am Mittwoch soll nach bisherigen Informationen rund 20 Minuten lang sein. Biden wolle nicht über sich, sondern über das amerikanische Volk sprechen, sagte Psaki. Man solle auch keine Erwähnung seines Vorgängers erwarten: «Es ist definitiv kein Rede über Donald Trump.» Stattdessen wolle Biden nach vorn blicken, während die USA sich diversen Krisen stellen müssen.

Donald Trump hatte bereits vor Tagen angekündigt, als erster US-Präsident seit mehr als 150 Jahren der Zeremonie zur Vereidigung seines Nachfolgers vor dem Kapitol fernzubleiben. Mit einer weiteren, deutlich jüngeren Tradition hat Trump Medienberichten zufolge überraschenderweise aber nicht gebrochen: Er soll Joe Biden im Oval Office des Weißen Hauses eine persönliche Notiz hinterlassen haben. Über den Inhalt wurde zunächst nichts bekannt. Dass sich Trump aber überhaupt dazu durchgerungen hat, ist an sich schon erstaunlich: Weder bei seiner Abschiedsrede an die Nation noch bei seiner letzten kurzen Ansprache als Präsident am Mittwochmorgen erwähnte er den Namen seines Nachfolgers auch nur ein einziges Mal.

Seit dem Republikaner Ronald Reagan 1989 hat bislang jeder scheidende US-Präsident seinem Nachfolger einen meist warmherzigen Brief auf den Schreibtisch gelegt – ganz unabhängig davon, ob er mit ihm politisch über Kreuz lag.

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