Engelsgrüße
„Es war eine
ganz große Freude für uns“, sagt die Tochter.
Mit Worten helfen
Pastor Jochen Müller-Busse, Pflegeheimseelsorger des Kirchenkreises,
hatte vor Weihnachten dazu aufgerufen, Gedichte, Geschichten, Mut
machende Erlebnisse und aufbauende Gedanken zu Papier zu bringen und ihm zu senden, damit er diese „Engelsgrüße“, wie er sie genannt
hatte, an die Senioreneinrichtungen verteilen könne. 61 Menschen folgten
dieser Einladung und schickten ihm bislang insgesamt 159 Briefe. „Und
es kommen täglich noch welche hinzu“, berichtet der Pastor. „Vielen liegt
das Wohl der Bewohner in Heimen am Herzen“, sagt er. Und: „Es ist
wichtig, dass die Menschen spüren, dass sie wahrgenommen werden.“
Eine Brieschreiberin schrieb dem Seelsorger selbst: „Ich wusste von der
Not von Menschen in Heimen, doch fühlte ich mich ohnmächtig. Durch die
Aktion ‚Engelsgrüße’ kann ich etwas tun.“
Kleine Briefe mit großer Bedeutung
Und tatsächlich, die Bedeutung solcher persönlichen Briefe für die
Empfänger gerade in Zeiten der Pandemie ist groß. Ob
Spielenachmittage oder gemeinsames Kaffeetrinken, die meisten
geselligen Veranstaltungen fallen aus. Und auch die Pflegekräfte haben
weniger Zeit für die einzelnen Bewohner, weil sie viel Aufwand durch die
Corona-Schutzmaßnahmen zu bewältigen haben, weiß Müller-Busse.
„Zeit, die dann nicht mehr für den direkten Kontakt mit den Bewohnern da
ist, worunter auch die Mitarbeitenden sehr leiden.“
Weil der Januar als dunkler und kalter Monat das Bedürfnis nach Trost
weckt, will der Pastor seine Aktion fortsetzen. Müller-Busse: „Januar ist
Epiphaniaszeit. Mit Jesus Christus kommt ein Licht in unsere dunkle Welt.
Engel sind Boten, und mit den Engelsgrüßen kommt Licht in das Leben
von Menschen in Heimen.“
Wer noch Briefe schreiben möchte, schickt sie bitte an: „Engelsgrüße“, c/o
Evangelisches Zentrum, Pastor Jochen Müller-Busse, Schloßstraße 13,
23701