am letzten Sonntag habe ich an dem Verabschiedungsgottesdienst von Maren Wassermann, einer unserer Kirchenmusikerin teilgenommen. Einige Menschen hatten den Mut Ihre Gefühle und den großen Verlust Ihres Wegganges auszudrücken. Wir Zuhörer mussten lernen, dass Maren Wassermann aus reinem Selbstschutz Ihren Arbeitsplatz auf der Insel verlässt und nicht freiwillig geht. Die Verantwortlichen schweigen oder waren gar nicht erst gekommen.
Wir verlieren auf Fehmarn, neben einer großartigen Kirchenmusikerin, nun auch den
Bläserchor und vermutlich auch noch mehr Menschen, die in die Kirche gegangen sind, denn Kirche & Musik gehören für mich zusammen.
Ich trete im März nächsten Jahres an, um Ihre neue Bürgermeisterin zu werden. Ich trete für die Tugenden Ehrlichkeit, Entschlossenheit, Sorgfalt, Besonnenheit und Selbstkritik ein und möchte mögliche Veränderungen durch eine offene Fehlerkultur einbringen.
In einer Fehlerkultur sollen gemachte Fehler in Ordnung sein, das fördert dann nicht nur
junge Talente, Fachkräfte und den Menschen, sondern es trägt positiv zu Veränderungen
bei, stärkt uns Bürger der Gemeinde Fehmarn und treibt aktiv Projekte voran und vor allem
schützt es Menschen die bislang Opfer wurden. Mobbing darf in unserer Gesellschaft keinen
Platz haben und wie wir gerade alle wieder lernen müssen, hört es nicht in der Schule auf,
sondern geht in der Gesellschaft weiter und trifft auch starke Persönlichkeiten, die mit Ihrer
Hingabe zur Musik, wem auch immer – ein Dorn im Auge waren.
In diesem Sinne hoffe ich, dass die Verantwortlichen für den Weggang von Maren
Wassermann und den großen Verlust für Fehmarn eine Fehlerkultur für sich entdecken und
hoffe, dass diese danach wieder im Reinen mit sich und vor allem mit und für Maren
werden.
Maren, Dir alles Gute in Kiel, ich bewundere Deine Stärke. Für den Bläserchor wünsche ich
mir, dass Ihr alle wieder gemeinsam – vielleicht unter einem anderen Dach – zusammenfindet und Musik gestaltet.
Doris Klemptner / 03.08.2020