Insgesamt hat der CDU-Ortsverband auf Fehmarn rund 135 Mitglieder, viele sagten aus persönlichen Gründen oder aufgrund von Corona ab.
CDU stellt nach langer Sondierungsphase eigenen Bürgermeister
„Es gab im Vorfeld eine lange Sondierungs- und Findungsphase“, räumt der Hauptbuchhalter bei einem Pressetermin am Samstag ein. Zunächst hatte die CDU lange und intensive Planungsgespräche mit der Bürgermeisterkandidatin Doris Klempner geführt. Gemeinsam mit der WUW wollte die CDU, wie aus internen Dokumenten und Mitschriften hervorgeht, die parteilose Kandidatin unterstützen. Seit Januar gab es hierzu mehrere Treffen sowie Absprachen und Zusagen zwischen allen Beteiligten. Erst am 20.11.2020, einen Tag vor der offiziellen Vorstellung von Ackermann als CDU-Kandidaten, sagte die Partei die Unterstützung ab.
CDU geht mit allgemeinen Themen in den Wahlkampf

Die CDU geht mit ähnlichen Themen wie die beiden anderen Kandidaten Doris Klemptner und Jörg Weber (SPD) in den Wahlkampf. Als Prioritäten nannte Ackermann dabei den bezahlbaren Wohnraum für Menschen mit Erstwohnsitz auf der Insel sowie eine Verkehrsleitplanung. Er könne sich außerdem ein Parkhaus im Stile einer „Parkpalette“ auf den Parkplätzen Ost und West in Burg vorstellen. Vorbild könnten hier ähnliche Projekte in Heiligenhafen sein, auch wenn diese dort nicht gut angenommen werden.
„Zuhören und anpacken“ ist das Motto der CDU im Wahlkampf
Der gebürtige Thüringer erklärte im Pressegespräch, dass er den Menschen auf der Insel zuhören und dann mit Probleme anpacken möchte. „In der Vergangenheit war hier vielleicht nicht immer der nötige Nachdruck vorhanden“, so Ackermann. „Typische Großveranstaltungen können natürlich nicht stattfinden. Ich denke, dass wir kleinere Events mit wenigen Personen oder klassischen Haustürwahlkampf machen müssen“.
Ackermann sieht sich als Außenseite – und Doris Klemptner als Top-Favoritin
„Die beiden anderen Kandidaten sind schon einige Zeit im Wahlkampf oder haben einen ‚Amtsbonus‘“, so der CDU-Kandidat weiter. Favoritin auf den Job des Verwaltungschefs/der Verwaltungschefin sei seiner Ansicht nach Doris Klemptner: „Die sehe ich ganz weit vorne, mich nach wie vor als Außenseiter“, so Ackermann ehrlich im Pressegespräch. Die CDU wollte einen eigenen Kandidaten aufstellen, sonst hätten wir Doris Klemptner auch weiterhin unterstützt.

Interne Dokumente zeigen Unterstützungspläne der CDU
Einem Großteil der CDU-Mitglieder wurden in der vergangenen Woche Unterlagen zugespielt, welche die gesamte Unterstützungsabsicht der Kandidatin Doris Klemptner belegen. In den Auflistungen mit Zeiten und Mitschriften, welche auch der OH-Presse vorliegt, wird deutlich, dass die Partei über 11 Monate intensive und regelmäßige Verhandlungen mit der parteilosen Kandidatin und der WUW geführt hatte und diese dann, so die Unterlagen, plötzlich abgebrochen wurden. Unmittelbar am Tag danach wurde Raphael Ackermann, welcher gemeinsam mit Doris Klemptner ihre Wahlkampfziele formulierte, in einem großen Interview als Kandidat der CDU vorgestellt.