Einer, der sich mit dem Thema beschäftigt hat, ist Hermann Olderog. Der Unternehmer setzte sich seit Jahren für Fehmarn und die Burger Innenstadt ein.
Interview mit Hermann Olderog
Herr Dennis Angenendt von der Ostholstein Presse hat den Burger Kaufmann Hermann Olderog bezüglich der Neuansiedlung eines DM-Marktes in Burg interviewt. Hier die Wiedergabe des Interviews als Leserbrief.
Ostholstein Presse: Wie stehen Sie insgesamt zum Neubau eines DM-Marktes auf Fehmarn?
Einer Ansiedlung eines DM-Marktes auf Fehmarn stehe ich als Gewerbetreibender durchaus positiv gegenüber, zumal es sowohl Wunsch der Einheimischen als auch der Touristen ist, das Angebot an Drogerie-Ware zu erweitern. Unsere Bedenken richten sich somit nicht gegen einen DM-Markt als solchen, sondern auf den geplanten Standort im Gewerbegebiet und die hiermit verbundene Entwicklung der Burger Innenstadt. Einen Neubau auf einer der alternativen innerstädtischen Flächen würde ich wiederum sehr begrüßen.
Ostholstein Presse: Wie stehen Sie zu dem geplanten Standort außerhalb der Innenstadt?
Ich sehe in dem geplanten Standort des neuen DM-Marktes die Gefahr einer weiteren Schwächung der Burger Innenstadt. Von Heiligenhafen bis Oldenburg, Lübeck oder Kiel – nahezu alle Innenstädten in Deutschland erleiden das gleiche Schicksal von Frequenzrückgängen und Leerständen. Burg auf Fehmarn droht Ähnliches und läuft dadurch Gefahr, weiter an Attraktivität und Anziehung zu verlieren. Verantwortlich sind maßgeblich die neuen Gewerbegebiete und mehr noch der Onlinehandel.
Fehmarn kann sich glücklich schätzen, im Sommerhalbjahr viele Touristen zu beherbergen, die gerne in unserer attraktiven Altstadt einkaufen. Eine volle Innenstadt in den Hochzeiten der Saison darf dabei jedoch keineswegs als „Selbstläufer“ betrachtet werden. Stattdessen gilt es, den Stadtkern als Zentrum der Insel und Mittelpunkt des innerstädtischen Angebots für Einheimische und Touristen gezielt zu stärken. Vielerorts wird bereits händeringend nach innovativen Lösungen gesucht, um einer Verödung der Einkaufsstraßen entgegenzuwirken. Auf Fehmarn stehen wir nun vor der Entscheidung, ob mit dem DM-Markt noch ein weiterer Anziehungspunkt vor den Toren der Stadt geschaffen werden soll. Als Fehmeraner und Gewerbetreibender spreche ich mich dagegen aus und plädiere für eine Stärkung unserer Geschäfte in der Innenstadt.
Ostholstein Presse: Können Sie absehen, ob und mit welchen Umsatzeinbußen Sie rechnen, wenn der Markt wie geplant gebaut wird?
Eine Prognose über einen Umsatzrückgang lässt sich nur schwer treffen. Fakt ist jedoch, dass jeder Einheimische und Tourist, der bei der Erledigung seiner Einkäufe nicht mehr die Innenstadt aufsucht, in diesem Moment als potenzieller Kunde der dortigen Einzelhandelsgeschäfte und Gastronomie verloren geht. In der Konsequenz werden zunächst inhabergeführte attraktive Geschäfte gezwungen die Innenstadt zu verlassen oder ihren Betrieb aufzugeben. Dann kommen die Billiganbieter und schließlich verlassen auch diese das Centrum. Ein Beispiel ist die Oldenburger Innenstadt, mittlerweile eine seelenlose Einkaufsstraße, welche durch frühere Falschentscheidungen der Stadtvertreter jegliche Strahlkraft genommen wurde.
Ich möchte noch einmal betonen, dass es die generelle Entwicklung der Innenstadt ist, die mich bei diesem Thema umtreibt. Die Entscheidung, einen DM-Markt im Gewerbegebiet anzusiedeln, ist für die Burger Altstadt sehr gravierend und wäre ein Schritt in die falsche Richtung. Bauausschuss und Stadtvertretung haben es jetzt noch in der Hand, diese negative Entwicklung für die Burger Altstadt abzuwehren.
Hermann Olderog, Burg, Am Markt 17, Fehmarn