Wird er so gebaut wie geplant? Werden ihn die zahlreichen Initiativen und Verbänden mit über 12600 Klagen verhindern?
Ein Millardenprojekt
Der rund 18 Kilometer lange Absenktunnel ist zwischen Puttgarden auf Fehmarn und Rødby auf Lolland geplant. Das Millardenprojekt ist das größte Verkehrsvorhaben in Europa. Bezahlt wird er von Dänemark, gefördert mit EU-Geldern. Schon vor Baubeginn wurden aus den ursprünglich geplanten 5,6 Milliarden Euro nun rund 8 Milliarden. Refinanziert werden sollte das Projekt durch Mauteinnahmen, das halten Experten heute jedoch für unwahrscheinlich.
Staatsvertrag zwischen Dänemark und Deutschland
Seit 2008 gibt es über den Tunnelbau bereits einen Staatsvertrag zwischen Dänemark und Deutschland. Während jedoch in Dänemark das zum Bau notwendige Planfeststellungsverfahren gewissermaßen im Schnelldurchgang – und mit nur 46 Klagen dagegen – durchgelaufen war, wurden in Deutschland gegen den Bau rund 12600 Klagen eingereicht.
In Dänemark darf schon gebaut werden
Während auf dänischer Seite schon gebaut werden darf, erwarten die Kläger in Deutschland, darunter der NABU, die Rederei Scandlines und die Fehmarn, heute das Urteil mit Spannung. Es ging bei den 10 Verhandlungstagen in Leipzig unter anderem um den Naturschutz und mögliche wirtschaftliche Auswirkungen.
Livestream vom Bau des dänischen Arbeitshafens bei Rødbyhavn
Verhinderung des Fehmarnbelttunnel unwahrscheinlich
Dass der Tunnel tatsächlich noch in Gänze verhindert werden kann, scheint unwahrscheinlich. Aber möglicherweise werden dem Bauherrn Femern A/S weitere Auflagen erteilt, mit denen zumindest Teilerfolge der Kläger erzielt werden können.
Schlewsiwg-Holstein rechnet mit „Hausaufgaben“
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) erwartet ähnliche „Hausaufgaben“, wie schon beim Urteil des Gerichts in Schwerin, damals ging es um den Brand- und Katastrophenschutz im Tunnel. Hier musste das Land Schleswig-Holstein Verträge nachbessern.
Fertigstellung
Während in den ursprünglichen Planungen noch eine Fertigstellung im Jahr 2018 angedacht war, wurde dieses Ziel nun auf 2029 verschoben.