Kritik an Entscheidung im Bauausschuss
Nach dem Bauausschuss kommt die Stadtvertretersitzung
Um diese Entscheidung zu bestätigen, steht am kommenden Donnerstag der Punkt 29 auf der Tagesordnung. In bester Verwaltungssprache heißt es dort: „58. F-Plan-Änderung der Stadt Fehmarn für ein Gebiet im Ortsteil Meeschendorf, östlich der Straße ‚Zum Meeresstrand‘ und des Strandparkplatzes, südlich und westlich der Campingplätze am Südstrand – Hotel Meeschendorf – hier: abschließender Beschluss.“ Zumindest also der Punkt in der Tagesordnung ist klar.
Anders sieht das beim Bauvorhaben an sich aus
„Aus Sicht des Ministeriums für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein (MILIG) bestehen ‚gegen den unveränderten und von der Ortslage abgesetzten Hotelstandort‘ weiterhin Bedenken“, heißt es in einer Stellungnahme, welche Teil des Tagesordnungspunktes am Donnerstag ist.
Auch Naturschutzbehörde hat Bedenken gegen das Hotel in Meeschendorf
Auch die untere Naturschutzbehörde verweist auf ihre Stellungnahme aus dem frühzeitigen Beteiligungsverfahren. Hier wurden „Bedenken bezüglich der Einfügung eines Hotels in der geplanten Größenordnung in das Landschaftsbild zum Ausdruck gebracht.“
Mitglieder machen sich die Entscheidung nicht leicht
Schon vor der Abstimmung im Bauausschuss gab es viel Redebedarf. Es ging um die tatsächliche Höhe – Marco Eberle votierte hier auf 13,50 Meter – und von wo gemessen wird. Gunnar Mehnert versuchte damals noch, mit einem Kompromiss die Dimensionen des Hotels anders zu verteilen. Durchgewinkt wurde die Entscheidung für ein Hotel anschließend mit 7 „Ja“-Stimmen (SPD/3, CDU/2, Freie Wähler/2) zu 4 „Nein“-Stimmen (WUW/1, SPD/1, CDU/1, Grüne /1).

Ernüchterung und kontroverse Diskussionen nach der Entscheidung
Die Entscheidung rief damals viele kritische Stimmen hervor. In den sozialen Medien riefen die Artikel der OSTHOLSTEIN PRESSE viele Diskussionen zu dem Thema hervor – überwiegend wurde hier Unverständnis über die Abstimmung geäußert.
Investor zeigte sich erfreut über die Abstimmung
Auf Nachfrage der OH-Presse zeigte sich die JUFA, ein österreichisches Unternehmen erfreut über die Abstimmung. Mit dem Hotel auf Fehmarn möchte der Investor die touristischen Möglichkeiten der Insel aufstocken. „Wir freuen uns sehr über die Zustimmung der politischen Vertreter“, so Geschäftsführer und dem Erfinder der JUFA Hotels Idee KR Gerhard Wendl damals.
Stadtvertretern obliegt nun die Entscheidung
Nun liegt es an den gewählten Stadtvertretern der Insel, die richtige Entscheidung für Fehmarn zu treffen. Sollte hier entschieden werden, dass die beschlossenen Änderungen nicht umgesetzt werden, ist der Plan zum neuen JUFA-Hotel vom Tisch.
Initiative kündigt Bürgerbegehren an
Recht schnell nach der Entscheidung im Bauausschuss hat sich eine Initiative zusammengefunden, welche ein Bürgerbegehren gegen das geplante Hotel auf den Weg gebracht hat. Wenn die Stadtvertreter dem Hotel zustimmen würden, wäre dies ein Plan B.
Der Startschuss für die Unterschriftensammlung wird voraussichtlich am Dienstag erfolgen. Ab diesem Zeitpunkt können dann alle Fehmaranerinnen ab 16 Jahren, die ihren Erstwohnsitz auf der Insel haben, unterschreiben, wenn sie sich dem Bürgerbegehren anschließen möchten.
Bürgerbegehren geht über das Hotel hinaus
Katherin Kleingarn, Betreiberin des Inselcamp, freut das Engagement: „Mich freut es, dass viele andere sich für die Belange des nachhaltigen Tourismus, dem Landschaftsbild und den Natur- und Umweltschutz einsetzen“. Sie selber ist nicht die Initiatorin des Bürgerbegehrens, gleichwohl es natürlich auch ihre Anliegen deckt. „Das Begehren geht aber sehr viel weiter und nimmt gewissermaßen aus der Vogelperspektive am Beispiel Meeschendorfer Strand die Frage auf: wo möchte Fehmarn langfristig hin und welcher Weg ist hierfür wie zu gehen.“