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Trotz Kritik: JUFA Hotel in Meeschendorf durchgewinkt

Mitglieder des Bau- und Umweltausschuss bei der Abstimmung zum JUFA-Hotel in Meeschendorf; Für den Bau stimmten: SPD/3, CDU/2, Freie Wähler/2, dagegen waren WUW/1, SPD/1, CDU/1, Grüne /1 / FOTO: DENNIS ANGENENDT
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In diesem Beitrag: Großer Hotelkomplex im beschaulichen Meeschendorf auf Fehmarn Zum Ortstermin erschienen nicht alle Parteien Uneinigkeit in der SPD – damals und heute Viel Redebedarf vor der Abstimmung Hotelanlage in Meeschendorf wird mit 7:4 Stimmen durchgewinkt Katherin Kleingarn ist von der Entscheidung im Ausschuss enttäuscht JUFA zeigt sich erfreut über Abstimmung Kritiker: Werden die Entscheidung so nicht hinnehmen
Fehmarn. Das JUFA-Hotel in Meeschendorf ist ein schwieriges und vor allen Dingen schon sehr langwieriges Thema. Die 100 Zimmer, welche in dem Familienhotel in unmittelbarer Strandnähe angeboten werden sollen, kommen in 3 Gebäudekomplexen unter.

Großer Hotelkomplex im beschaulichen Meeschendorf auf Fehmarn

Entstehen soll die Anlage auf dem Gelände der ehemaligen Erholungsstätte des Kreises Hersfeld-Rotenburg. Die JUFA hatte Mitte 2019 einen 75-jährigen Pachtvertrag für das Gelände unterschrieben.

Die geplante Hotelanlage in Meeschendorf beeinträchtig den Campingplatz von Katherin Kleingarn enorm. Sie hat deshalb erneut zu einem Pressetermin geladen. / FOTO: DENNIS ANGENENDT

Zum Ortstermin erschienen nicht alle Parteien

Welche Ausmaße das Hotel in Meeschendorf tatsächlich hat, wollte Katherin Kleingarn Vertretern der Parteien bei einem Ortstermin zeigen. Am 02.09. waren alle Fraktionen, sowie Stadt- und Ausschussvertreter eingeladen. Viele folgten der Einladung Chefin vom „Inselcamp“, um sich bei diesem wichtigen Thema nochmals vor Ort ein Bild von der Situation zu machen. „Dass es einige offenbar nicht einrichten konnten, ist natürlich schade“, sagt Katherin Kleingarn damals zu Beginn des Termins. Gemeint war hier wohl auch die SPD, von der – obwohl sie im Bauausschuss mit 4 Personen die meisten Mitglieder stellt – kein Vertreter vor Ort war.

Keine guten Aussichten für den Campingplatz.Auf 15 Meter höhe hat sich Katherin Kleingarn hochfahren lassen. So hoch wird auch das kommende Hotel. / FOTO: DENNIS ANGENENDT

Uneinigkeit in der SPD – damals und heute

Schon auf der Ausschusssitzung am 19.05.2020 zu dem Thema wurde damals klar, dass zur Hotelanlage in Meeschendorf Uneinigkeit innerhalb der Partei besteht. Marianne Unger (SPD) gab schon in der Sitzung im Mai zu verstehen, dass sie kein Problem mit den 15 Metern Gebäudehöhe hat, Bernd Remling (ebenfalls SPD) ordnete das Projekt des Investors insgesamt positiv ein. Andreas Herkommer votierte hingegen mit „Nein“. Auch bei der Sitzung am gestrigen Donnerstag (03.12.2020) gab es diese Uneinigkeit und Stimmverteilung innerhalb der Partei.

Marianne Unger (SPD) hat mit dem Hotel kein Problem. Dies legte Sie auch im Bau- und Umweltausschuss nochmal dar. / FOTO: DENNIS ANGENENDT

Viel Redebedarf vor der Abstimmung

Vor der Abstimmung gab es gestern noch einigen Redebedarf. Es ging um die tatsächliche Höhe – Marco Eberle votierte hier auf 13,50 Meter – und von wo gemessen wird. Gunnar Mehnert versuchte noch, mit einem Kompromiss die Dimensionen des Hotels anders zu verteilen, Marianne Unger (SPD) verwies im Gegenzug auf die größere Flächenversiegelung bei einer größeren Grundfläche.

Andreas Herkommer (SPD) hat vor der Diskussion des Tagesordnungspunktes noch eine persönliche Erklärung verlesen. Er schloss sich der Abstimmung seiner Partei nicht an. / FOTO: DENNIS ANGENENDT

Hotelanlage in Meeschendorf wird mit 7:4 Stimmen durchgewinkt

Bei der anschließenden Abstimmung zum Bau des JUFA-Hotels in Meeschendorf wurde das Vorhaben dann mit 7 „Ja“-Stimmen (SPD/3, CDU/2, Freie Wähler/2) zu 4 „Nein“-Stimmen (WUW/1, SPD/1, CDU/1, Grüne /1) durchgewinkt.

Mitglieder des Bau- und Umweltausschuss bei der Abstimmung zum JUFA-Hotel in Meeschendorf; Für den Bau stimmten: SPD/3, CDU/2, Freie Wähler/2, dagegen waren WUW/1, SPD/1, CDU/1, Grüne /1 / FOTO: DENNIS ANGENENDT

Katherin Kleingarn ist von der Entscheidung im Ausschuss enttäuscht

Auch Katherin Kleingarn nahm gestern an der Sitzung in der Inselschule teil. Von den Publikumsplätzen aus musste sie mit ansehen, wie das Projekt zwar diskutiert, jedoch einzelne, von ihr mehrfach im Vorfeld angemahnte Punkte, nicht berücksichtigt wurden. Auch die „sehr kritischen Stellungnahmen Träger öffentlicher Belange wurden nicht berücksichtigt“, so Kleingarn am Freitag gegenüber der OH-Presse.

JUFA zeigt sich erfreut über Abstimmung

Die JUFA-Gruppe aus Österreich zeigt sich auf Nachfrage der OH-Presse hingegen am Freitag erfreut über die Abstimmung: „Wir freuen uns sehr über die Zustimmung der politischen Vertreter“ so Geschäftsführer und dem Erfinder der JUFA Hotels Idee KR Gerhard Wendl. „Jetzt ist es weiterhin unser Anspruch auch all jene zu überzeugen und mit ins Boot zu holen, die wir bisher noch nicht von unserer Idee überzeugen konnten. Wir wollen mit diesem Hotel ein Teil der Insel werden. Wie in allen unseren Hotels werden wir offen für alle sein, mit einem tollen Familienangebot für die lokale Bevölkerung und die Bewohner der Insel mit einem großen Indoor Erlebnis-Spielplatz und vielen regionalen Partnern.“

Kritiker: Werden die Entscheidung so nicht hinnehmen

Einzelne Stimmen haben bereits jetzt angedeutet, dass sie diese Entscheidung nicht so stehen lassen wollen. „Wir prüfen jetzt, welche Möglichkeiten wir haben und sind schon mit verschiedenen Stellen in Kontakt“ so heißt es aus dem Personenkreis.

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