Mondfisch an der Ostküste auf Fehmarn bei Staberhuk gefunden
Bei ihrem Weihnachtsspaziergang haben die beiden bei Staberhuk einen Mondfisch an der Wasserkante gefunden. „Er ist mir nur aufgefallen, weil ich von weitem dachte ‚guck mal, der Stein hat eine Flosse‘“, sagte Andreas. „Das konnte natürlich nicht sein, da habe ich mir die Sache näher angeguckt. Da wir mit unseren Collies Leila und Murphy unterwegs waren, gucken wir natürlich immer, was so am Strand herumliegt.“

Mondfisch in sehr gutem Zustand
Etwas im Sand versunken konnte er dann auch Augen und Mund erkennen. Schnell war ihm klar: Er hatte einen Mondfisch (lat. Mola mola) gefunden. Das Tier mit einem Durchmesser von etwa 58 x 82 Zentimetern war noch in sehr guten Zustand, lag also offenbar noch nicht lange am Strand.
Was tun bei einem Fund?
„Solche Funde sind nicht meldepflichtig, aber wir freuen uns natürlich über Hinweise“, sagt der zuständige Seehundjäger Eckhard Kasten im Telefonat mit der OH-Presse am Samstag. „Das Beste ist immer wenn die Meldung an die Polizei geht. Die haben die Listen von den zuständigen Seehundjägern und verständigen uns dann.“
„Seehundjäger“ – ein etwas irreführender Begriff
Wie Eckhard Kasten in einem früheren interview erklärt, ist der Begriff „Seehundjäger“ nicht ganz zutreffend, auch wenn es die korrekte Bezeichnung ist. Jagen tut er keine Seehunde, eigentlich hat seine Arbeit insgesamt recht wenig mit den Seehunden an sich zu tun. Wenn ein hilfloses oder gar totes Tier entdeckt wird, ist es meist der örtliche Seehundjäger, der von den verständigten Behörden gerufen um die Situation sachkundig einzuschätzen.
Mondfisch auf Fehmarn wurde noch am Mittag geborgen
Nach der Meldung an die Polizei gegen 11:20 Uhr wurde der Mondfisch noch am Mittag von Wolf-Dieter Weßlin, einem der beiden Seehundjäger von Fehmarn, geborgen.
Fundtiere gehen in der Regel an die Wissenschaft
Gemeldete Fundtiere gehen in der Regel an das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) nach Büsum, so der für Strandfunde zuständige Seehundjäger. „Der Mondfisch in Staberhuk sieht allerdings noch sehr gut aus. Es kann sein, das noch ein anderes Forschungsinstitut Interesse an dem Tier hat.“

Im letzten Jahr wurde ein Mondfisch vor Poel gefunden
Kurz vor Weihnachten 2019 wurde von Spaziergängern am Strand in Poel ein Mondfisch gefunden. Ein seltener Fund, verirrt sich so ein Fisch doch nur alle zwei bis drei Jahre in die Ostsee. Wenn so ein Tier mal falsch abbiegt, sind seine Überlebenschancen extrem schlecht.
Die Fische, welche eigentlich im Atlantik und im Mittelmeer zu Hause sind, sind Exoten bei uns in der Ostsee. Aufzeichnungen zeigen, dass sich ein Mondfisch höchstens alle zwei bis drei Jahre in die Ostsee verirrt. Meistens werden sie tot gefunden, manchmal landen sie aber auch in den Netzen von Fischern.
Die häufigsten Funde von Mondfischen gibt es im November und Dezember
Die Jungfische ziehen im November und Dezember an den Küsten entlang. Verirrt sich dabei ein Mondfisch und biegt falsch ab, landet er über den Ärmelkanal und die Nordsee in der Ostsee. Früher wurde vermutet, dass die Fische durch Salzwassereinströmungen in der Ostsee landen. Dies konnte bisher nicht belegt werden.
Keine Überlebenschancen für Mondfische in der Ostsee
Die Mondfische haben in der Ostsee praktisch keine Überlebenschancen. Zu gering ist der Salzanteil in der Ostsee. Die Tiere, meistens Jungtiere zwischen 40 cm und 70 cm lang, sterben schnell und werden an die Küsten gespült. Wie in diesem Fall in Poel.
2015 fingen Fischer einen Mondfisch vor Fehmarn
Damals haben die Fischer Ulrich Fröse aus Burg und seinen Mitarbeiter Heiko Ahrens einen 80 cm langen und rund 12 kg schweren Mondfisch im Schleppnetz ihres Kutters „Marianne“ gehabt.
Insgesamt wurden in der Ostsee 2009 mal 3 Mondfische gefangen, 2012 dann einer vor Rügen.