Die Gegner erwarten eine umfassende Betrachtung der Streitfragen sowie einen unabhängigen Gerichtsprozess: „Unsere Ostsee braucht ein faires Verfahren!“ Karin Neumann, Sprecherin der BELTRETTER, die von fast 100 Organisationen, politischen Vereinigungen, Unternehmen und Kommunen getragen werden: „Der zuständige Senat des Bundesverwaltungsgerichts trägt eine gewaltige Verantwortung und der Druck ist sicherlich enorm. Aber Justitia hat aus gutem Grund verbundene Augen. Sie blickt nicht auf europäische Politik, diplomatische Verpflichtungen oder wirtschaftliche Interessen.

Justitia kann es einzig und allein um Fakten gehen, um Recht und Gerechtigkeit für unsere Ostsee. Unsere Ostsee ist einmalig und schützenswert. Sie verdient ein faires, objektives, umfassendes Verfahren, das ausreichend Raum bietet, extrem widerstreitende Positionen vorzutragen.“ Das Verfahren um die geplante feste Fehmarnbeltquerung ist das umfassendste Umweltrechtsverfahren in der deutschen Geschichte.
Schließlich würde es sich bei dem gewaltigen Bauprojekt um den längsten Absenktunnel der Welt handeln. Mit erheblichen ökologischen Folgen. Für den Tunnel würde der Meeresgrund auf einer Länge von 18 Kilometern 16 Meter tief und bis zu 200 Meter breit erst aufgefräst und dann ausgebaggert werden, um dann die Betonelemente des Tunnels in diesen gigantischen Graben herabzulassen. Die Kosten sind bereits vor Baubeginn explodiert und übertreffen die des BER und von Stuttgart 21 bei Weitem. Und dies bei stetig nach unten reduzierten Verkehrsprognosen. Umweltorganisationen, Bürgerinitiativen und Kommunen aus der Region laufen seit Jahren gegen dieses Mammutvorhaben Sturm. Beim Bundesverwaltungsgericht sind diverse Klagen gegen die Tunnel-Baugenehmigung anhängig. Tausende von Seiten füllen unzählige Aktenordner.