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Urlaub auf Fehmarn wird digitaler

Auf Fehmarn wird die neue digitale Ostseecard als Pilotprojekt getestet.
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In diesem Beitrag: Anmeldeprozess auf der Insel Fehmarn wird vereinfacht. – Für Vermieter und Urlauber Digitale Ostseecard soll Prozesse auf der Insel vereinfachen und dem Gast weitere Angebote ermöglichen Weitere Angebote und Gutscheine nach Anmeldung Nur eine Anmeldung für verschiedene Regionen Testphase läuft bereits seit 1. Juni Mehr Kurabgaben für die Insel Keine Fixkosten für den Tourismus-Service Fehmarn Kurkarte ist teilbar und ausdruckbar Weitere Regionen testen im Pilotprojekt App erhielt Fördermittel des Bundes
Fehmarn. Der Urlaub auf der Insel Fehmarn soll digitaler werden. Mit einer Ostseecard, welche als App verfügbar ist, kann der Urlauber schon vor Antritt seiner Reise die Anmeldung auf der Urlaubsinsel abwickeln.

Mit der digitalen Ostseecard nimmt der Tourismus Service Fehmarn an einem Pilotprojekt in Schleswig-Holstein teil. Ziel ist es, zum einen den Anmeldeprozess für Urlauber auf der Insel deutlich zu vereinfachen, die Kurabgabe und damit verbundene Modelle transparent und effektiv abzurechnen und einen deutlichen und innovativen Schritt in Richtung Digitalisierung zu gehen.

Anmeldeprozess auf der Insel Fehmarn wird vereinfacht. – Für Vermieter und Urlauber

Bisher waren die ersten Minuten auf der Insel häufig von einem Prozess geprägt: Anmelden im Feriendomizil, Ausfüllen des Meldescheins und die Berechnung der Kurabgabe.

Hieß also zunächst: Viel Papierkram bevor es an den Strand geht.

Auch für den Vermieter war die Ankunft der Gäste häufig mit einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden. So mussten all die Unterlagen und Kurabgaben im Nachgang auch an den Tourismusservice abgeführt und registriert werden.

Digitale Ostseecard soll Prozesse auf der Insel vereinfachen und dem Gast weitere Angebote ermöglichen

Mit der digitalen Ostseecard kann der Urlauber bereits vor Urlaubsantritt seine Daten eingeben und muss bei der Anmeldung nur noch sein Smartphone vorzeigen. Die hinterlegten Daten und die für ihn individuelle Kurabgabe wurde dann bereits durch die App ermittelt und die Anmeldung ist abgeschlossen, bevor der Gast überhaupt auf die Insel kommt.

Dies bedeutet eine große Erleichterung und Minimierung des Zeitaufwandes für Gast und Vermieter. „In Zahlen sind das etwa 80 – 90%“, sagt Dr. Michael Faltis, Geschäftsführer der Firma Guide2. Gemeinsam mit seinem Sohn Björn Faltis, der für die technische Entwicklung und Umsetzung der App zuständig ist, haben sie die Anwendung „WELCM.PASS“ entwickelt. Unter diesem Namen ist auch die digitale Ostseecard in den gängigen App Stores zu finden.

Weitere Angebote und Gutscheine nach Anmeldung

Die App bietet über die reine Abwicklung der Anmeldung hinaus auch noch weitere Angebote. So können Betriebe Gutscheine hinterlegen und spezielle Angebote anpreisen. Diese werden in der App hinterlegt und können durch Vorzeigen im Ladenlokal eingelöst werden.

Nur eine Anmeldung für verschiedene Regionen

„Da wir unsere App in verschiedenen Regionen anbieten, haben wir uns für die App selber einen neutralen Namen ausgewählt. Der Gast hat so die Möglichkeit seinen individuellen Urlaubsort jederzeit auszuwählen und zu ändern“, so Björn Faltis. Dies ermöglicht mit nur einer Anmeldung die Nutzung der App in vielen verschiedenen Ferienorten.

Testphase läuft bereits seit 1. Juni

Die Testphase der App hat auf Fehmarn bereits am 1. Juni begonnen. Hier soll zunächst geschaut werden, ob die App für alle einfach anwendbar ist, ob alle Eventualitäten abgedeckt sind und wo es noch Verbesserungsbedarf in der Nutzerfreundlichkeit geben könnte.

Auf der Ostseeinsel haben sich 12 Betriebe bereits bereit erklärt, an der Testphase der digitalen Ostseekarte teilzunehmen, sagt Volker Aermes, der das Projekt als stellvertretender TSF-Chef begleitet und koordiniert. Um hier ein möglichst großes Nutzerfeld abzudecken, hat sich der Tourismus Service für große Hotels, Campingplatzbetreiber und auch kleinere Vermietungsbetriebe entschieden. So sollen Gäste und Vermieter unabhängig von der Größe ihrer Unterkünfte von den digitalen Prozessen profitieren.

Volker Aermes begleitet das Projekt auf Seiten des Tourismus-Service Fehmarn / FOTO: DENNIS ANGENENDT

Mehr Kurabgaben für die Insel

Mit der App ist die Berechnung und Zahlung der Kurabgabe deutlich einfacher. „Wir glauben, dass durch die App die Kurabgabe-Ehrlichkeit nochmal steigen wird.“ sagt der Chef des Tourismus-Service Fehmarn, Oliver Behncke. „Die App zeigt den Gästen deutlich auf, wo die Vorteile liegen. Das geht vom kostenlosen Internet an vielen Stellen auf der Insel bis hin zu den Angeboten, welche in der App hinterlegt werden“.

Keine Fixkosten für den Tourismus-Service Fehmarn

Auf den TSF kommen keine Fixkosten zu. Man rechne mit einer prozentualen Umsatzbeteiligung ab, sagt Dr. Michael Faltis. Auch Tourismus-Chef Behncke rechnet mit einer deutlichen Einsparung an Kosten. Wo bisher noch mit rund 120.000 Durchschreibesätzen der Meldebescheinigungen gearbeitet wurde – immerhin rund 50 je Anmeldung–, könne dies nun digitalisiert und automatisiert werden. So spart auch der TSF deutlich an Arbeitsaufwand.

Tourismus-Chef Oliver Behncke / FOTO: DENNIS ANGENENDT

Kurkarte ist teilbar und ausdruckbar

Auch wenn rund 80% der Deutschen mittlerweile ein Smartphone nutzen, muss es eine analoge Lösung geben. Auch diese bietet die neue Ostseecard an. Die Karten können entweder digital in der Familie geteilt werden – zum Beispiel auf die Handys der Kinder, wenn diese alleine unterwegs sind – oder sie kann wie bisher ausgedruckt werden.

Weitere Regionen testen im Pilotprojekt

Neben Fehmarn nehmen auch noch Mölln, Pellworm und Nordstrand an dem Pilotprojekt Teil. Nach erfolgreicher Etablierung soll die App anschließend nicht nur in Deutschland die Urlaubsregionen digitaler machen, sondern sich weiter verbreiten. „Wir sind in Gesprächen mit den Balearen, Malta und sogar Malaysia. – Wobei hier sicherlich noch einige Anpassungen erfolgen müssten“, erzählt Björn Faltis.

App erhielt Fördermittel des Bundes

Für die Entwicklung der App gab es verschiedene Fördermittel. Eines davon war das Bundesministerium für Digitalisierung, welches die entwickelte App seit 2019 finanziell unterstützt hat. Insgesamt hat die Entwicklung laut Björn Faltis rund 2 – 3 Jahre gedauert.

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